Sonntag, 22. Dezember 2019

Mutig genug?!

Schon wahnsinn, wie es sich anfühlt, wenn man wach wird und wirklich alles gut ist. Ich zumindest empfinde das als wahnsinniges Glücksgefühl.
Es ist ein wunderbarer Zufall, dass Larissa Riess genau mit ihrem neuen Song "Do or Die" um die Ecke kommt, als ich ihn nicht mehr brauchen könnte. In den vergangenen Wochen habe ich mir viel über Angst Gedanken gemacht. Auch darüber, warum sie mich fast so gut wie verlassen hat. Es ist sind drei simple Worte, die mein Leben derzeit sehr gut beschreiben: Do or Die. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist leben.
Ich werde nicht herausfinden, ob ich irgendetwas gekonnt hätte, wenn ich es nicht probiert habe. Deshalb habe ich meine finanzielle Sicherheit komplett hinter mir gelassen, einen unbefristeten Job gekündigt. Dann kam ein Studium, von dem ich wahrscheinlich sicher wusste, dass es mich nicht erfüllen wird. Maybe this is suicide. Für viele ist es Mut, für andere ist es Wahnsinn. Oft höre ich die Frage: Wie konntest du deinen sicheren Job dafür aufgeben? Die Antwort ist einfach: ich habe all meinen Mut zusammen genommen und bin gesprungen.
Das war vor knapp zwei Monaten. Mutig finde ich das heute nicht mehr. Es ist simpel passiert. Das, was noch kommen soll, erfordert weit aus mehr Mut. Zumindest für mich. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Gewohnheiten schleichen sich ein. Die Guten und die Schlechten. Schon absurd, dass ich seit mehr als neun Jahren meine Figuren in meinem Kopf habe. Dort konnten sie sich entwickeln, haben mein erstes Buch zu einer wundersamen Geschichte gemacht. Diese Geschichte gefällt mir so gut, dass ich sie eigentlich nicht hergeben möchte. Deshalb flossen in den letzten Tagen viele versteckte Tränen. Seltsamerweise wird mir unweigerlich bewusst, dass ich unzählig viele Ausreden hatte, um mein erstes Buch nicht zu schreiben. Keine Idee, keine Zeit, zu viel Stress, zu viel Druck. Nichts davon ist jetzt mehr greifbar. Das alles fühlt sich an, als würde ich aus einem absurden Traum aufwachen, dessen Ausgang ich frei entscheiden kann. Ich entscheide mich für: Lift me up. Take me high. Dafür braucht es nur mich. Niemanden sonst. Sehr beruhigend. In diesem Augenblick entscheide ich, dass ich wieder dreiundzwanzig sein will. Das bedeutet für mich, ich werde meinen Blog neu aufsetzen. Alles, was mir durch den Kopf geht, werde ich wieder in die digitale Welt hinausschreien. Ohne Rücksicht auf Verluste. It's just do not die.
Mir bleiben zehn Tage um mein erstes Buch herunter zu schreiben. Seit Jahren ist es in meinem Kopf fertig. Im Februar - so ist das erklärte Ziel - soll es erscheinen. All the words I kept inside. Suddenly they come to light. Automatisch stehen mir wieder Tränen in den Augen. Nie in meinem Leben musste ich mutiger sein. Das schürt meine größte Angst: nicht mutig genug zu sein. Maybe this is suicide.

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Mutig genug?!

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