Es
ist ein wunderbarer Zufall, dass Larissa Riess genau mit ihrem neuen
Song "Do or Die" um die Ecke kommt, als ich ihn nicht mehr brauchen
könnte. In den vergangenen Wochen habe ich mir viel über Angst
Gedanken gemacht. Auch darüber, warum sie mich fast so gut wie verlassen
hat. Es ist sind drei simple Worte, die mein Leben derzeit sehr gut
beschreiben: Do or Die. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist leben.
Ich
werde nicht herausfinden, ob ich irgendetwas gekonnt hätte, wenn ich es
nicht probiert habe. Deshalb habe ich meine finanzielle Sicherheit
komplett hinter mir gelassen, einen unbefristeten Job gekündigt. Dann
kam ein Studium, von dem ich wahrscheinlich sicher wusste, dass es mich
nicht erfüllen wird. Maybe this is suicide. Für viele ist es
Mut, für andere ist es Wahnsinn. Oft höre ich die Frage: Wie konntest du
deinen sicheren Job dafür aufgeben? Die Antwort ist einfach: ich habe
all meinen Mut zusammen genommen und bin gesprungen.
Das
war vor knapp zwei Monaten. Mutig finde ich das heute nicht mehr. Es
ist simpel passiert. Das, was noch kommen soll, erfordert weit aus mehr
Mut. Zumindest für mich. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Gewohnheiten schleichen sich ein. Die Guten und die Schlechten. Schon
absurd, dass ich seit mehr als neun Jahren meine Figuren in meinem Kopf
habe. Dort konnten sie sich entwickeln, haben mein erstes Buch zu einer
wundersamen Geschichte gemacht. Diese Geschichte gefällt mir so gut,
dass ich sie eigentlich
nicht hergeben möchte. Deshalb flossen in den letzten Tagen viele
versteckte Tränen. Seltsamerweise wird mir unweigerlich bewusst, dass
ich unzählig viele Ausreden hatte, um mein erstes Buch nicht zu
schreiben. Keine Idee, keine Zeit, zu viel Stress, zu viel Druck. Nichts
davon ist jetzt mehr greifbar. Das alles fühlt sich an, als würde ich
aus einem absurden Traum aufwachen, dessen Ausgang ich frei entscheiden
kann. Ich entscheide mich für: Lift me up. Take me high. Dafür
braucht es nur mich. Niemanden sonst. Sehr beruhigend. In diesem
Augenblick entscheide ich, dass ich wieder dreiundzwanzig sein will. Das
bedeutet für mich, ich werde meinen Blog neu aufsetzen. Alles, was mir
durch den Kopf geht, werde ich wieder in die digitale Welt
hinausschreien. Ohne Rücksicht auf Verluste. It's just do not die.
Mir
bleiben zehn Tage um mein erstes Buch herunter zu schreiben. Seit
Jahren ist es in meinem Kopf fertig. Im Februar - so ist das erklärte
Ziel - soll es erscheinen. All the words I kept inside. Suddenly they come to light.
Automatisch stehen mir wieder Tränen in den Augen. Nie in meinem Leben
musste ich mutiger sein. Das schürt meine größte Angst: nicht mutig
genug zu sein. Maybe this is suicide.
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